Befreiung aus dem Hörsaal: Pennsylvania State University

Penn State und Minitab Inc. blicken auf eine lange Geschichte gemeinsamer Innovationen zurück. 1972 entwickelten drei Professoren der Penn State die Minitab Statistical Software, damit die Studienanfänger mehr Zeit mit der direkten Untersuchung von statistischen Konzepten verbringen konnten und sich weniger mit langwierigen Berechnungen aufhalten mussten. Die Minitab-Software hat die Lehre in einführenden Statistikveranstaltungen revolutioniert und wird heute weltweit an über 4.000 Colleges und Universitäten eingesetzt. Fast vierzig Jahre später haben Mitarbeiter des Statistik-Fachbereichs an der Penn State die Wissensvermittlung für ihre Studenten erneut umgestaltet. Dabei wurden sie von der Minitab-Software unterstützt.

Die Herausforderung

Das Joab Thomas-Gebäude für Statistik auf dem Penn State University Park-Campus.

In jedem Semester belegen fast 1.000 Studenten der Penn State „Stat 200“, einen Statistik-Einführungskurs, der für über 60 Hauptfächer obligatorisch ist. Bisher teilte der Statistik-Fachbereich die Studenten in vier Gruppen auf, die jeweils drei Vorlesungen pro Wochen hörten. Anschließend trafen sie sich zweimal wöchentlich in kleineren Gruppen, um die Vorlesungen mit Assistenten nachzubereiten. So gab es wenig Gelegenheit zum Austausch mit den Dozenten und keine Möglichkeit im Unterricht, die gelernten Konzepte praktisch anzuwenden.

Mit Unterstützung des Center for Education Technology Services (CETS) der Penn State und des Schreyer Institute for Innovation in Learning sowie Mitteln des Center for Academic Transformation der Pew Foundation entwickelte das „Stat 200“-Team einen neuen Kurs, der nachhaltig verändert hat, wie die Einführung in die Statistik an der Penn State gelehrt wird.

Einsatz von Minitab

Das Team verfolgte zwei Ziele: Erstens sollten die Studenten aktiver in den Lernprozess eingebunden werden, indem sie praktische Erfahrungen bei der Datenerfassung und der Analyse sammeln konnten. Zweitens sollte die Rolle der Dozenten und Assistenten nicht mehr durch das Präsentieren von Informationen geprägt sein, sondern durch Unterstützung beim Lernen. Hierzu sollten Technologien hinzugezogen werden, um beim Abhalten des Kurses Zeit zu sparen.

Zu diesen neuen Technologien gehörte eine Webseite für „Stat 200“, auf der sich die Studenten jederzeit anmelden können und auf der sie eine Sammlung von Übungen, Aufgaben und Datensätzen finden. So tragen die Studenten mehr Verantwortung für ihren eigenen Fortschritt, und die Dozenten sparen Zeit bei der Verwaltung, da die Kommunikation in der Gruppe unterstützt wird. Außerdem können sie auf der Webseite Umfragen unter den Studenten durchführen und online Daten für spätere Analysen erfassen.

Die größte Änderung für den Kurs „Stat 200“ bestand darin, ihn aus dem Hörsaal zu holen und in die Praxis zu verlegen. Es fand nur noch eine Vorlesung pro Woche statt. Die beiden verbleibenden Sitzungen wurden in Computerworkshops zur Arbeit mit der Minitab Statistical Software umgewandelt, so dass die Studenten das Gelernte sofort anwenden können. Und da viele der praktischen Übungen auf den Daten der Online-Umfragen basieren, haben die Studenten noch mehr Interesse daran, die Daten mit Minitab zu analysieren und die Ergebnisse zu interpretieren. Außerdem können die Dozenten direkt mit den Studenten kommunizieren, wodurch die zwangsläufig entstehenden Diskussionen erheblich erleichtert wurden.

Nach Ansicht von Professor Bob Harkness an der Penn State war Minitab ausschlaggebend für den Erfolg des Programms. Durch die einfachen, benutzerfreundlichen Menüs können die Studenten die Bedienung schnell lernen und ohne große Hilfe mit der Software arbeiten. Da die Studenten viel mehr Zeit in PC-Pools verbringen, sprechen sie mehr über p-Werte oder darüber, wie mit Minitab t-Tests bei zwei Stichproben durchgeführt werden können. Kurz: Sie befassen sich viel intensiver mit den Konzepten, was sehr viel wichtiger ist, als Formeln auswendig zu lernen.

Ein wichtiger Vorteil dabei ist, dass die Studenten an der Penn State freien Zugriff auf die Minitab Statistical Software haben. Im Zuge der Umgestaltung erwarb die Universität eine Lizenz für 200 Benutzer und machte das Programm in allen öffentlichen PC-Pools zugänglich, die zum Großteil rund um die Uhr geöffnet sind.

Ergebnisse

Der neue Kurs „Stat 200“ hat nicht nur völlig verändert, wie Statistik an der Penn State unterrichtet wird, die Universität konnte auch finanziell davon profitieren. Für „Stat 200“ werden nun nur noch halb so viele Assistenten benötigt wie zuvor, als Vorlesungen die Grundlage des Kurses bildeten. Dies entspricht Einsparungen von 75.000 US$ pro Jahr. Darüber hinaus stehen mehr Assistenten für die Mitarbeit an Forschungsprojekten bereit.

Durch den Erfolg des Programms wurden weitere Innovationen angeregt. Die Universität führt den Kurs „Stat 200“ auch auf den Nebencampus ein, und die National Science Foundation verlieh dem Statistik-Fachbereich ein Stipendium, um das neue Konzept für zwei weitere Statistikkurse umzusetzen. Mit 19 Nebencampus und einer Vielzahl von Statistikkursen besteht kein Zweifel daran, dass das „Stat 200“-Team auch weiterhin die Ausbildung der Studenten und die Zukunft der Statistiklehre bereichern wird.

Und Minitab wird das Team bei jedem Schritt dieses Prozesses unterstützen.